Vielleicht haben Sie dieses Meme schon einmal gesehen: ein Bild konzentrischer Kreise mit der eingängigen Überschrift: „Die Anzahl der Kreise, die Sie sehen, bestimmt, ob Sie ein Narzisst sind.“ Faszinierend, nicht wahr? Wir schauen, wir zählen … und fragen uns: Bin ich normal? Narzisstisch? Oder ist das nur ein weiterer Internetwitz?
Spoiler: Dieses Meme sagt mehr über unsere Neugier als über unsere Persönlichkeit aus. Es eröffnet jedoch einen interessanten Denkansatz – über die Zusammenhänge zwischen optischen Täuschungen, Poppsychologie und Selbstfaszination.
Optische Täuschungen: Wenn unser Gehirn uns Streiche spielt
Eine optische Täuschung ist wie ein visuelles Rätsel: Was wir wahrnehmen, entspricht nicht immer der Realität. Unser Gehirn nutzt Abkürzungen, um Zeit zu sparen. Die Folge: Wir interpretieren Formen, Schatten und Farben nach unseren eigenen Wahrnehmungsfiltern.
Die Tatsache, dass ein Bild mehr oder weniger Kreise enthält, sagt jedoch nichts über unsere Persönlichkeit aus. Es hängt von vielen Faktoren ab: unserer Aufmerksamkeitsspanne, der Bildschirmhelligkeit und sogar der Größe des Geräts. Unser Ego kann hier nichts beurteilen.
Warum ist dieses Meme so beliebt?
Diese optische Täuschung vereint alle Zutaten viralen Inhalts:
Sie können es im Handumdrehen überprüfen. Es
verspricht Selbstenthüllung (Narzissmus, ein heikles und faszinierendes Thema).
Es lässt sich leicht teilen („Wie viele Kreise sehen Sie?“).
Hinter dieser spielerischen Fassade müssen wir uns jedoch an das Wichtigste erinnern: Nur weil ein Meme etwas behauptet, bedeutet das nicht, dass es eine wissenschaftliche Wahrheit ist.
Was genau ist Narzissmus?
Das Wort „Narzisst“ wird oft umgangssprachlich verwendet: wenn jemand viele Selfies postet oder zu viel über sich selbst spricht. In der Psychologie ist pathologischer Narzissmus eine klar definierte Störung, die gekennzeichnet ist durch:
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