Wenn Sie traditionelle Hausmittel mit einem Gourmet-Touch lieben, ist Tannenzapfensirup ein wahres Juwel. Hergestellt aus jungen, grünen Tannenzapfen, enthält dieser dicke, bernsteinfarbene Sirup Waldaromen (hallo, α-Pinen und Co.), eine sanfte, harzige Süße und wird seit langem in der heimischen Küche zur Beruhigung von Hals und zum Würzen von Speisen verwendet. Nachfolgend finden Sie eine verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, die auch Anfänger leicht befolgen können – inklusive Vorteilen, Aufbewahrungstipps und vielen Anwendungsmöglichkeiten.
Was ist Tannenzapfensirup?
Tannenzapfensirup ist ein traditioneller, hausgemachter Sirup aus unreifen, weichen Tannenzapfen (die man mit einem Messer schneiden oder leicht mit den Fingern drücken kann). Die Zapfen setzen Duftstoffe, milde Bitterkeit und natürliche Farbe in Zucker frei, wodurch ein Sirup entsteht, der schmeckt, als hätte Honig auf den Wald getroffen.
Wichtig: Verwenden Sie ausschließlich Zapfen von Kiefern (Gattung Pinus). Verwechseln Sie Kiefern nicht mit der Eibe (Taxus baccata, giftig) oder dem Gefleckten Schierling (eine krautige Pflanze, kein Baum). Bei Unsicherheiten bei der Bestimmung verzichten Sie auf die Ernte.
Potentielle Vorteile (traditionell und kulinarisch)
Linderung von Hals und Husten.
Traditionell in warmem Wasser oder Tee getrunken, um Halskratzen und gelegentlichen Husten zu lindern.
Aromen für leichtes Atmen
Die flüchtigen Verbindungen der Kiefer (wie α-Pinen) verleihen dieses „kopfklare“ Aroma, das viele Menschen an dampfenden Getränken lieben.
Mild schleimlösendes Gefühl.
Volksmund sagt, dass es helfen kann, hartnäckigen Schleim zu lösen, wenn es warm eingenommen wird (z. B. in heißes Wasser eingerührt).
Wohltuendes Aufwärmen
. Ein Löffel in heißes Wasser oder Milch ergibt einen beruhigenden, gemütlichen Schlummertrunk.
Sanfte Verdauungsförderung
. Die leichte Bitterkeit kann nach schweren Mahlzeiten hilfreich sein (in kleinen Mengen eingenommen).
Stimmung und Ritual.
Der waldige Duft und das langsame Ritual der Herstellung/Verwendung können erdend und angenehm sein.
Kulinarische Superkraft
. Ein einzigartiges Süßungsmittel für Desserts, Glasuren, Salatdressings, Cocktails, Kaffee und Tee.
Antioxidative Noten
. Pflanzenteile der Kiefer enthalten Polyphenole und Vitamin C. Ihr Sirup wird keine Vitaminpille sein, enthält aber einige gute Pflanzenstoffe.
Kein medizinischer Rat: Tannenzapfensirup ist ein Hausmittel und ein spezieller Süßstoff. Bei anhaltenden Symptomen oder Beschwerden wenden Sie sich an einen Arzt.
Was Sie brauchen
Zutaten (Herdplattenmethode – schnell):
500 g junge grüne Tannenzapfen (weich, 1–3 cm; im späten Frühjahr/frühen Sommer gepflückt)
700 g weißer Zucker (für ein intensiveres Aroma können Sie weißen und hellbraunen Zucker mischen)
500 ml Wasser
Optional: 1 Zitrone (in Scheiben geschnitten) oder 1–2 TL Zitronensaft (hilft, die Süße auszugleichen); 1 kleines Stück Vanilleschote oder Zimtstange für das Aroma
Ausrüstung:
Große Schüssel, Sieb, Schneidebrett, Messer
Nichtreaktiver Topf (Edelstahl oder Emaille)
Löffel, feines Sieb/Käsetuch
Saubere, sterilisierte Flaschen oder Gläser mit Deckel
Küchenwaage (sehr zu empfehlen)
So ernten und bereiten Sie Zapfen vor
Wählen Sie die richtigen Zapfen:
Suchen Sie nach unreifen, grünen, weichen Zapfen, die Sie durchschneiden können. Harte, braune, holzige Zapfen sind nicht mehr für Sirup geeignet.
Ethisches Sammeln:
Nehmen Sie eine bescheidene Menge von mehreren Bäumen. Vermeiden Sie geschützte Bereiche. Holen Sie sich bei Bedarf eine Genehmigung.
Sorgfältig reinigen:
Insekten/Ablagerungen abschütteln. Kurz in kaltem Wasser abspülen; trocken tupfen. Nicht lange einweichen – das Aroma bleibt im Harz.
Methode 1: Schneller Sirup auf dem Herd (am selben Tag fertig)
Dies ist die einfachste Methode für Anfänger.
Die Zapfen schneiden oder halbieren (optional):
Wenn sie klein und sehr weich sind, lassen Sie sie ganz. Andernfalls legt das Halbieren mehr Oberfläche frei und beschleunigt die Extraktion.
Die Zapfen köcheln lassen:
Zapfen und 500 ml Wasser in den Topf geben. 30–40 Minuten bei leichtem Köcheln (nicht sprudelnd kochen) teilweise abgedeckt kochen lassen.
Die Zapfen sollen weich werden und das Wasser einen goldenen bis bernsteinfarbenen Duft verströmen.
Den Kiefern-„Tee“ abseihen:
Vom Herd nehmen. Durch ein feines Sieb oder Käsetuch abseihen, um eine klare, duftende Flüssigkeit zu erhalten. Zapfen wegwerfen.
Den Sirup zubereiten:
Die Flüssigkeit zurück in den Topf geben, 700 g Zucker (und Zitronenscheiben oder -saft, falls verwendet) hinzufügen. Bei schwacher Hitze umrühren
, bis sich der Zucker aufgelöst hat. 10–15 Minuten köcheln lassen und dabei den Schaum abschöpfen. Wenn Sie ein Thermometer haben, auf 103–105 °C erhitzen (Sirupstadium).
Der Sirup wird beim Abkühlen etwas dicker.
Sicher abfüllen:
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